08 Aug
08Aug

Die Depression ist seit einiger Zeit verstärkt ins Blickfeld der Gesellschaft gerückt.

Dies ist ein wichtiger Fortschritt in der Akzeptanz psychischer Erkrankungen. Betroffenen fällt es leichter, darüber zu sprechen, weil Ihnen bekannt ist, dass Depressionen kein geheimes Thema mehr sind.

Dennoch: wen eine Depression erwischt, dem sitzt sie "auf dem Rücken", wie ein schwerer Bär. Sie drückt einem förmlich nieder. Alles ist schwer zu ertragen in dieser Situation. Betroffene spüren keinerlei Antrieb mehr, etwas zu unternehmen. Alles erscheint nur noch negativ zu sein und wenn der / die Betroffene mit anderen redet - sofern überhaupt noch Redebedarf besteht! - kreisen diese Gespräche nur um negative Dinge und "schrauben" sich sogar noch weiter ins Negative hinab.

Spätestens dann sollte die Person aus dem näheren Umfeld den / die Betroffene(n) zum Arzt schicken. Der Kranke merkt es oft nicht so stark und braucht einen behutsamen "Schubser", sich professionelle Hilfe zu suchen. 


Eine erste Anlaufstelle kann im Notfall auch die Telefonseelsorge sein. 

Zu erreichen ist diese unter:

https://www.telefonseelsorge.de/ 


oder telefonisch unter 0 8 0 0 / 1 1 1 0 1 1 1  


oder unter Telefon 0 8 0 0 / 1 1 1 0 2 2 2  


Die Depression ist relativ gut zu behandeln. In einer psychosomatischen Abteilung einer Klinik gibt es dazu: Gesprächstherapie in der Gruppe, Einzelgesprächstherapie mit dem behandelnden Arzt bzw. Psychotherapeut oder Psychologen. Dazu kommt noch ein Sammelsurium aus: Kunsttherapie, Musiktherapie, Sport-/Bewegungstherapie und Psychoedukation.

In der Gruppengesprächstherapie gilt die Regel, dass nichts, was in der Gruppe gesagt wird, außerhalb des Raumes an andere, fremde Personen weiter gesagt wird. Die Gruppengesprächstherapie kann gewöhnungsbedürftig sein. Dort spricht einer aus der Gruppe über seine Erlebnisse, seine Gedanken, sein Schicksal. Und erhält aus der Gruppe Rückmeldungen. Die Therapeutin oder Ärztin ist dabei und greift moderierend in die Gruppe ein, wenn sich das Gespräch nicht zielführend entwickeln sollte. 


Im Einzelgespräch mit dem Arzt / Therapeut oder Psychologen geht es um die ganz persönliche Leidensgeschichte, die ganz persönliche Biografie und darum, wie mit der Biografie und mit den zukünfitgen Herausforderungen umgegengen werden kann. Manchmal benötigt ein Patient / eine Patientin zunächst das "Einschleichen" eines Psychopharmakums, um empfänglicher für die Therapie zu werden. Dies stimmt aber der Arzt / Therapeut bzw. Psychologe individuell mit den Pflegern und Pflegerinnen sowie natürlich mit dem / der Betroffenen ab. 


In der Kunsttherapie lernen die Patienten eine Art kennen, wie Sie ihre Gefühle ausdrücken können. Oder: falls kein Kontakt mehr zu den eigenen Gefühlen besteht, ist es möglich, mittels der Kunsttherapie den Gefühls-Fluss wieder in Gang zu bringen. Häufig wird in der Kunsttherapie über eine oder über mehrere Stunden hinweg vom Patient / von der Patientin ein Bild gemalt. Dabei sind Technik und verwendetes Material nicht entscheidend, sondern, ob der Patient / die Patientin sich dem Offnen können, was in der Kunsttherapie angeregt werden soll. Nach der Kunsttherapiestunde gibt es immer noch ein 15 Minuten langes Gespräch, in dem jeder Patient / jede Patientin ihr eigenes Werk oder die Fortschritte daran erläutern kann. (Dieses Gespröch kann aber auch entfallen, je nach Klinik und Therapeut ist das unterschiedlich). 


Musiktherapie ist eine Therapieform, die nicht oft angeboten wird, aber sehr effizient sein kann. Wenn die Musiktherapie als Tanztherapie durchgeführt wird, kann der Patient / die Patientin wieder zu Bewegung und zum wohltuenden Bewegen zurück finden. Hier kann aber auch das Spielen von Instrumenten, die man nicht erst lernen muss, anstehen. Beispielhaft sei hier genannt: Trommeln, Orff-Instrumente, andere Schlaginstrumente. 


Sport-/Bewegungstherapie sind selbsterklärend. Häufig werden dort Ausdauersportarten ausgeübt, wie z. B. Nordic Walking, Joggen oder Schwimmen.

Schließlich wird in der Psychoedukation dem Patient / der Patientin das nötige Wissen über eigene bzw. auch ihr fremde psychische Erkrankungen gelehrt. Es ist wie bei Diabetikern die Schulung, in der der Umgang mit der Krankheit erlernt wird. Für all diese Therapien sollte man in einer psychosomatischen Klinik oder in einer psychosomatischen Abteilung eines größeren Krankenhauses in etwa 6 bis 8 Wochen Behandliungsdauer vorsehen. 

Es empfiehlt sich nach der langen Krankheutsphase eine stufenweise Wiedereingliederung am Arbeitsplatz zu versuchen. 

Der Ablauf der Wiedereingliederung wird zum Behandlungsende hin mit Arzt / Ärztin oder Theapeut(in) oder Psychologe / Psychologin besprochen. Meist wird man arbeitsunfähig aus der Klinik entlassen, so dass es gut geplant sein will, wie man sich zu Hause wieder zurecht finden möchte. 

Hierzu sind Aufenthalte über das Wochenende zu Hause - bereits während der Behandlung - sinnvoll und wichtig. 

Der / Die Betroffene können so lernen, wieder im häuslichen Umfeld zu sein und können als schwierig empfundene Situationen in der auf den Wochenend-Aufenthalt folgenden Woche mit den Pfleger/innen, Ärzt/innen, Therapeut/innen oder Psycholog/innen besprechen. Die Aufenthalte übers Wochenende gibt es in verschiedenen Ausführungen: entweder nur ein einzelner Tag des Wochenendes oder beide Tage des Wochenendes oder aber seltener (!) Abreise am Freitag Abend und Rückkehr am Sonntag spätabends. 

Soweit diese ausführliche Information zum Thema Depression.